Thomas Baumann: Danke für 10 Jahre Weggemeinschaft

Damals, auf der Buchmesse …

Ich weiß gar nicht mehr, wann wir uns zum ersten Mal persönlich begegnet sind – vermutlich war es auf einer Frankfurter Buchmesse Anfang der 1990er. Da war Dr. Thomas Baumann noch Lektor im Verlag Johannis, ich arbeitete in der Cuxhavener Redaktion des Bundes-Verlags (PUNKT, heute dran) und war dort wohl vor allem als Anzeigenverkäufer unterwegs. Thomas gehörte zur Jury eines Nachwuchs-Literatur-Wettbewerbs, den unsere Jugendzeitschrift damals ausgeschrieben hatte. Was wir wohl beide schnell erkannt haben, war unsere Seelenverwandtschaft.

Einige Jahre später, im Herbst 2007 erschien dann die erste Ausgabe der Zeitschrift respect /// („Christentum/ Kultur/ Menschenwürde/“), die Thomas Baumann ehrenamtlich gemeinsam mit seinem Sohn Lukas sowie mit Stephan Volke herausgab. Und zwar im Neufeld Verlag, der gerade drei Jahre alt war … Nach nur sechs Ausgaben haben wir uns 2010 schweren Herzens dazu entschlossen, dieses ambitionierte Projekt einzustellen.

Doch der Kontakt durch die gemeinsame Arbeit an respect /// sollte der Beginn einer intensiveren Zusammenarbeit werden – seit dem 1. Juni 2010 ist Thomas Baumann in Teilzeit für den Neufeld Verlag angestellt. Anlass genug also, um ihm auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für zehn Jahre Weggemeinschaft zu sagen!

Bei unserer letzten Klausur im Februar …

Leidenschaft und Kompetenz

Denn das ist es – Thomas deckt viel mehr ab als nur das Lektorat. Gemeinsam sind wir durch die üblichen Höhen und Tiefen unseres Unternehmens gegangen, und neben seiner Liebe zum Buch und seiner Professionalität, der jahrzehntelangen Erfahrung, seiner überaus angenehmen Persönlichkeit, seiner in unserem Team längst sprichwörtlich gewordenen Kunst, unzählige Manuskripteinsendungen trotz aller Routine wertschätzend mit einem Nein zu beantworten, ist es vor allem die große geistliche und theologische Verwandtschaft, für die ich dankbar bin. Das Erbe der Täuferbewegung, Jesus nachzufolgen, steckt uns wohl gleichermaßen tief in den Knochen.

Für mich ist es ein echtes Glück und ein Vorrecht, gemeinsam hinzuhören und immer besser zu verstehen, was genau unser Auftrag als Verlag ist; miteinander zu fragen, was der Welt fehlen würde, sollte dieses oder jenes Buch vielleicht nicht das Licht der Welt erblicken – und eng im Gespräch zu bleiben, welche Inhalte wirklich hilfreich sind, im Sinne des Reiches Gottes. Ich schätze seinen weisen Rat, sein ernsthaftes Fragen: „Was würde Jesus tun?“ in allen Lagen und seine brüderlich-liebevolle Haltung, meine Sicht durchaus in Frage zu stellen und herauszufordern.

Da Thomas Baumann von zuhause aus für den Neufeld Verlag arbeitet, sehen wir uns leider nicht täglich im Büro. Unzählige E-Mails, längere Telefonate und zum Glück immer wieder auch Treffen, in denen wir weiter an unserem Buchprogramm stricken, müssen aus praktischen Gründen genügen. Schade, dass ich seinen feinen Humor somit nicht täglich live erleben kann …

So entstehen Lieblingsbücher

Die meisten Programmentscheidungen der letzten Jahre hat Thomas Baumann getroffen, und wenn ich manches Manuskript erst kurz vor Druck selbst gelesen habe, war ich in jedem einzelnen Fall ebenso überzeugt davon, dass dieses und jenes Buch genau das Richtige für uns ist. Dass dabei eine Menge Lieblingsbücher herausgekommen sind und wir beide tatsächlich nicht nur diesen Beruf lieben, sondern auch das Vorrecht, kostbare Inhalte zugänglich zu machen … ein Geschenk!

Ich kann mir den Neufeld Verlag nicht ohne Dich vorstellen, lieber Thomas! Und ich danke Dir für die vertrauensvolle, fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit in diesen zehn zurückliegenden Jahren. Ich bin dankbar für unsere Weggemeinschaft. Die kommenden Jahre werden sicher nicht weniger spannend und ich freue mich auf viele neue Lieblingsbücher, die wir gemeinsam auf den Weg bringen. Auf unsere Zukunft!