Für Inklusion auch vor der Geburt

Am Samstag, 19. September 2020 findet in Berlin wieder ein Marsch für das Leben statt.

Viele der Menschen, die an diesem Tag mutig für das Leben auf die Straße gehen, engagieren sich auch sonst, indem sie zum Beispiel Mütter ganz praktisch im Alltag unterstützen. Das Thema Abtreibung polarisiert natürlich. Respektvolle Beratung ist wichtig, die Freiheit Andersdenkender zu respektieren, ebenfalls.

Aber ich finde es gut, zum Beispiel im Rahmen dieses Marsches Position zu beziehen und den oftmals ideologisch verengten Blick ein wenig zu weiten.

Vom Recht auf Leben

Der Bundesverband Lebensrecht, Veranstalter des Marsches für das Leben, schreibt zur Motivation:

Wir hören oft, dass die Abtreibung eine freie Wahl der Frau sein muss, und dass diejenigen, die sich gegen Abtreibungen wenden, die Freiheit der Frauen einschränken.

Aber um welche Wahl geht es eigentlich?  Eine wirklich freie Wahl, das ist eine Wahl deren Konsequenzen für den Rest seines Lebens man überblickt. Eine falsche Berufswahl macht unglücklich – aber sie lässt sich ändern.  Wahlfreiheit hat nur der, der lebt. Der Tod lässt einem keine Wahl mehr: er ist endgültig.

Eine Abtreibung ist eine endgültige Entscheidung. Oft sind sich Paare dieser Endgültigkeit gar nicht bewusst: sie treffen eine Entscheidung, die sie nie wieder zurücknehmen können. Viele Frauen (und Männer) leiden ihr Leben lang darunter. Wir wollen, dass Frauen umfassend darüber informiert werden – über alle Konsequenzen von Abtreibungen. Wir wollen Hilfe für Frauen, denen das JA zum Kind schwerfällt. Wir wollen keine Werbung für eine Tat, die so viele Frauen bitter bereuen. Wir kämpfen für das Recht auf Leben – für alle Menschen!

Inklusion von Anfang an

Ich freue mich über die UN-Behindertenrechtskonvention, die wichtige Impulse setzt, damit Menschen mit Behinderung in allen Bereichen unserer Gesellschaft dazugehören. Dass wir ihnen dieses Recht allerdings erst mit der Geburt zugestehen wollen, finde ich höchst befremdlich. Kann ich wirklich entscheiden, dass das Leben eines Kindes mit Beeinträchtigung nicht lebenswert sein sollte, so dass es besser gar nicht erst auf die Welt kommt?

Da finde ich dieses Motiv ganz passend:

Es gibt also viele gute Gründe für diesen Marsch, und deswegen unterstütze ich ihn auch mit einem Grußwort.