Von Martin Buber fürs Leben lernen

Niemand freut sich, wenn das Leben anstrengend, kompliziert und herausfordernd wird. Und doch bieten solche Krisenzeiten besondere Chancen, sich mit wesentlichen Fragen unseres Lebens zu beschäftigen.

Neulich stieß ich auf den folgenden Satz von Antoine de Saint-Exupéry:

„Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.“

Auch der jüdische Pädagoge und Theologe Martin Buber sah in Krisen Gelegenheiten zur Charakterbildung und Persönlichkeitsreifung: Was macht unser Menschsein eigentlich aus? Was braucht es, damit Beziehungen gelingen und wir echte Gemeinschaft erleben?

Nun könnte man fragen: Was hat uns jemand, der von 1878 bis 1965 gelebt hat, zur Gestaltung unseres Lebens im 21. Jahrhundert zu sagen? Was hat uns dieser jüdische Weise zu sagen, der immer wieder gefragt hat, was Menschsein eigentlich bedeutet, wenn es in Verantwortung vor Gott in dieser Welt verwirklicht werden will?

Wenn man sich vergegenwärtigt, welche Krisen und Veränderungen der jüdische Religionsphilosoph, Theologe und Pädagoge Martin Buber durchlebt hat, kann man etwas von der Weisheit erahnen, der man in seinem Lebenswerk begegnet.

Wegbegleiter in Krisenzeiten

Wegbegleiter in Krisenzeiten

Der Theologe Bernhard Ott, mit dem Neufeld Verlag schon von Anfang an nicht nur als Autor verbunden, hat sich nun daran gemacht, uns Martin Buber näher zu bringen.

In seinem Buch Tänzer und Stolperer – Wenn die Bergpredigt unseren Charakter formt fragt er ausgehend von der Bergpredigt und im Gespräch mit Dietrich Bonhoeffer und Martin Buber nach den Werten und Tugenden des Reiches Gottes und wie diese in unserem Leben Gestalt gewinnen können.

Man merkt: Bernhard Ott ist von Bubers Einsichten fasziniert – deren Tiefe und Tragweite sind ihm besonders in eigenen herausfordernden Lebensphasen bewusst geworden. Mit seinem neuen Buch Wegbegleiter in Krisenzeiten – Impulse von Martin Buber (im bibliophilen Kleinformat) macht er uns mit den Gedanken Martin Bubers vertraut, die er erklärt und auf unser Leben heute überträgt.

Thomas Härry hat schon drin geblättert und meint:

„Wer Tiefgang sucht, sollte Buber lesen. Dieser bärtige jüdische Gelehrte hat Christen mehr zu sagen, als viele ahnen. Doch wo beginnen? Bernhard Ott weiß Rat und macht uns mit einigen seiner großartigsten Texte bekannt. Das Ergebnis: ein überaus gehaltvolles Buber-Menü, von Ott kundig eingeführt, erklärt und auf unser heutiges Leben übertragen. Wer reichhaltige Kost für Kopf, Herz und Glauben sucht, wird hier fündig und beschenkt. Großartig, dass es dieses Buch gibt!“

Das Vorwort stammt übrigens von Tobias Faix, der darin von seiner ersten Begegnung mit Bernhard Ott erzählt …