Vom Konflikt zur Versöhnung: 5 Gründe, dieses Buch jetzt gemeinsam digital zu diskutieren
„Wir reden immer davon, eine Friedenskirche zu sein, aber wie geht das eigentlich – Friedenstiften?“
Diese Frage aus der digitalen Lesegruppe zum Buch Nackter Glaube – Christsein in einer nachchristlichen Welt beschäftigte Benjamin Isaak-Krauß, Vikar der Mennonitengemeinde Regensburg. Isaak-Krauß (Foto unten) hat Theologie und Konflikttransformation am Anabaptist Mennonite Biblical Seminary in Elkhart (Indiana, USA) studiert.
Und weil er dabei auch viel von John Paul Lederach gelesen hat, hält er dessen Buch Vom Konflikt zur Versöhnung: Kühn träumen – pragmatisch handeln für hilfreiche Lektüre.
Der Autor ist seit Jahrzehnten als Mediator und Trainer in Konfliktgebieten auf der ganzen Welt unterwegs. Herausgekommen ist ein spannendes und lebensnahes Buch, das von Kapitel zu Kapitel neue Perspektiven auf Konflikte in unserem Leben und in der Bibel schenkt.
Und so entwickelte Isaak-Krauß die
Einladung zum Digitalen Donnerstag
Von Anfang Dezember bis Mitte Februar wird dabei jeden Donnerstagabend von 19.30 bis 21.00 Uhr (außer am 24. und 31.12.) über die Videokonferenzplattform Zoom ein Kapitel besprochen. Dazu sind alle Interessierten herzlich willkommen! Die konkreten Termine und Links finden Sie auf der Webseite der Mennonitengemeinde Regensburg.
Diese Idee finden wir als Verlag natürlich klasse – und das nicht nur, weil wir mit der Gemeinde herzlich verbunden sind und einige Jahre Teil davon waren.
Benjamin Isaak-Krauß nennt fünf Gründe, warum es sich gerade jetzt lohnt, dieses Buch gemeinsam zu lesen:
1. Konflikte als Chance, geistlich zu reifen
Wir alle kennen Konflikte. Kleinere Meinungsverschiedenheiten, aber auch jahrelange Konflikte, die zu Verbitterung und Entfremdung führen, sind uns nicht fremd. Ein großes Hindernis im Umgang mit Konflikten ist die Überzeugung, dass Konflikte an sich schlecht seien. Lederach zeigt, dass Konflikte nicht nur Teil des Lebens sind, sondern dem Leben sogar dienen und uns tiefer in die Begegnung mit dem lebendigen Gott führen können.
2. Friedenstiften als Handwerk und Kunst, nicht als Technik
Wie können wir Menschen zum Dienst an der Versöhnung ausrüsten? Oft bleibt es beim Appell. Ein anderer beliebter Weg ist, bestimmte Techniken zu vermitteln, mit denen es angeblich leichter sei, mit dem nervigen Onkel umzugehen. Zwar gibt Lederach auch konkrete Tipps zum Umgang mit Konflikten. Wichtiger ist ihm aber, eine Haltung der Neugierde gegenüber dem Anderen einzuüben, die nicht nur den Anderen, sondern mich selbst verändert.
3. Neuer Blick auf vertraute biblische Texte
Jedes Kapitel beschäftigt sich mit einer biblischen Geschichte, die vor dem Horizont von Konflikten gelesen wird. So entstehen neue Lesarten für vertraute Texte. Und manchmal entsteht ein Zugang zu Texten, die uns bisher fremden blieben – etwa den Rachepsalmen -, die wir nun als Schatz erkennen.
4. Versöhnungs- und Konfliktfähigkeit als Zeugnis in einer pluralistischen Welt
Weil Konflikte niemandem fremd sind, verbinden sie uns auch mit anderen, sei es als Konfliktpartner, gemeinsam unter Konflikten Leidenden oder einfach als Nachbarn, die hören, wenn drüben die Fetzen fliegen. Konfliktfähigkeit ist in unserer nachchristlichen Gesellschaft eine missionale Praxis, die gute Nachricht konkret werden zu lassen. Denn Versöhnung ist das Evangelium.
5. Jetzt ist die Zeit, unsere Seelen wachsen zu lassen
Wir durchleben zurzeit eine der größten Herausforderungen seit langem. Im Corona-Winter fehlt uns der soziale Kontakt, viele sind besorgt um Angehörige und Beruf und überfordert von den Mehrbelastungen. Ungewissheit, Stress und mangelnde Befriedigung von Bedürfnissen; all dies sind Faktoren, die Konflikte fördern und Empathie und Neugierde am Anderen erschweren. Gleichzeitig ist diese Zeit des unerwarteten Exils genau die richtige Zeit, nachzudenken und unsere Füße neu auszurichten auf den Weg des Friedens.
Der Digitale Donnerstag bietet die Möglichkeit, sich ohne lange Fahrtwege und ohne Infektionsrisiko auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam zu stärken.
Anmelden sollte man sich bei Benjamin Isaak-Krauß; es ist aber auch möglich, spontan dabei zu sein. Benjamin Isaak-Krauß lädt herzlich ein:
„Ich freue mich auf euch!“