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Antigone

Hingabe und Machtmissbrauch in der Tragödie des Sophokles

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Warum wird ein über zweitausend Jahre altes griechisches Drama in Gymnasien gelesen und auf deutschen Bühnen aufgeführt? Was macht die Dichtung eines Sophokles zu Macht und Machtmissbrauch so brandaktuell?

Sophokles lebte und dichtete in einer Zeit des Niedergangs der Athenischen Demokratie. Die hergebrachte Religion hatte ihre prägende Kraft verloren. Das Wettrüsten zwischen der Seemacht Athen und der Landmacht Sparta steuerte zu auf einen kritischen „Point of no return“. Geradezu prophetisch hat Sophokles die verhängnisvollen Folgen eines Kampfes um Macht um jeden Preis beschrieben.

Für die Heldin der Tragödie, Antigone, gibt es etwas, das ihr heilig ist, und das ist für sie nicht verhandelbar. Göttliches Gesetz steht über menschlichem Gesetz. Daraus schöpft die junge Frau die Kraft zum Widerstand bis zum Äußersten, zur Hingabe ihres Lebens. Aber die Mächtigen können solch eine innere Freiheit und Unabhängigkeit nur schwer ertragen. Das ist auch heute noch so.

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„Ihre Überlegungen im letzten Kapitel, in dem Sie die Situation des heutigen Europa mit der des damaligen Griechenland vergleichen, macht nachdenklich. Wohin steuert unsere europäische Zivilisation?“

Ingrid Rzepka, Göttingen

„… eine Möglichkeit, Lehren für uns persönlich daraus [aus dem Antigone-Stoff] zu ziehen.“

Annegret Jungbehrens, Göttingen

„Ich … fühle mich zurückversetzt in Ihr Seminar, das sie so hochinteressant mit Parallelen zur Gegenwart gestaltet haben.“

Heidrun Hübner, Einbeck

„Was verbindet das Christentum mit der Literatur der griechischen Antike? Beide weisen vielfältige Bezüge zu den Problemen der europäisch-amerikanischen Gegenwartskultur auf: Verfall der überlieferten Religion; Verfall der die Gemeinschaft bestimmenden Verbindlichkeiten; vielfältige Arten von Machtmissbrauch; Relativierung überkommener Wertvorstellungen; Konflikte …

Wenn jemand Heiliges heilig halten muss; wenn ein König nur im Sinn hat, was dem Erhalt seiner Macht dient; wenn überall Maßlosigkeit einkehrt; wenn Menschen für alles Verständnis aufbringen, sich aber für nichts und niemanden entscheiden können – um solche Fragen geht es in der Tragödie Antigone.“

Dr. Reinhard Deichgräber, Hermannsburg

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